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Sulzfluh Klettersteig im Rätikon
Der Sulzfluh-Klettersteig lässt sich vom Bodensee prima als Tagestour machen – und so ging es morgens zum Ausgangsort, Partnun. Das Parken kostet 6 Franken für einen Tag – und die sollte man als Kleingeld griffbereit haben, denn was anderes fressen die Automaten nicht und geben auch nichts raus.
Etwas spät ging es um kurz nach 10 Uhr los, die Sonne brannte unerbittlich und obwohl man auf 1600 m Höhe parken konnte, war es schon ziemlich heiß. Nach gut 1,5 Stunden war ich am Einstieg auf 2300 m angekommen, dort hieß es schnell nochmal was essen, trinken, aufrödeln und los geht’s.



Schwierigkeit und Charakter

Der Klettersteig ist mit der Schwierigkeit C, Stellen D, angegeben und gleich zu Beginn merkt man, dass es sich um einen modernen Sportklettersteig handelt. Viele Passagen sind senkrecht bis leicht überhängend und erfordern entsprechende Kondition in Armen und Beinen. Auch befindet man sich meist sehr exponiert in der Wand wieder, weswegen ich bis auf wenige Stellen fast immer mein Klettersteigset eingehängt habe. Dies habe ich z.B. beim Arlberger Klettersteig (ebenfalls Schwierigkeit D) eher selten gemacht.

Verlauf

Ganz am Anfang darf zunächst eine total abgeschmierte Platte gequert werden. Nach dem Erklimmen von zwei folgenden Leitern hält sich der Klettersteig mit der Schwierigkeit erstmal ein wenig zurück und bewegt sich meist im Bereich B bis C.
Nach gut der Hälfte erreicht man eine kleine Sitzbank, die ich für eine kurze Trinkpause nutzte. Dies sollte man auch machen, denn nun folgen die schwersten Stellen. Nach dem „Panoramica“-Bereich mit sehr schöner Aussicht folgt eine recht luftige Querung. Am sogenannten Deichmann-Steg darf man kurz darauf über ein Drahtseil „tänzeln“, das klingt schlimmer als es ist, aber mehrere hundert Meter Luft unter den Füssen dürfen einem nichts ausmachen. Zum Schluss warten noch die steile „Klagemauer“ sowie eine Leiterbrücke auf den Klettersteigbegeher. Nun hat man es fast geschafft, bis zum Gipfel ist es nicht mehr weit.

Zeitbedarf

Für den Klettersteig sind 2,5 Stunden angegeben und für den Durchschnittsbegeher sicher eine angemessene Zeit. Da ich ein wenig sportlicher unterwegs war, konnte ich bereits nach 1,5 Stunden ziemlich verschwitzt am Gipfelkreuz „anschlagen“.

Weitere Tourenmöglichkeiten

Da mir noch der ganze Nachmittag zur Verfügung stand, entschied ich mich zunächst mal zur Tilisunahütte abzusteigen und mir dort ein schönes Weizen zu gönnen. Da meine Gipfellust noch nicht befriedigt war, ging es nun noch über die Weißplatte und Scheienfluh. Je nachdem kann man einen kleinen Kamin (Stelle III-) beim Aufstieg zu Scheienfluh erklimmen. Ansonsten ist der Weg mit Steinmännern markiert und bewegt sich maximal im oberen I. Grad. Eine sehr schöne Variante zum Talabstieg, denn von den beiden Gipfeln kann man jederzeit die erklommene Sulzfluh bewundern. Ziemlich erschöpft komme ich dann gegen 20 Uhr beim Auto an, netterweise haben mich ein paar Schweizer am Ende noch mit dem Auto mitgenommen und ersparten mir 3 km Asphaltlatscherei.

Fazit

Ein sehr schöner und abwechslungsreicher Sportklettersteig, der eher von fortgeschrittenen Aspiranten in Angriff genommen werden sollte. Genügend Kondition vorausgesetzt, geht er aber recht gut von der Hand.
Nach meiner Rückkehr habe ich festgestellt, dass es auf der Nordseite der Sulzfluh noch den Gauablick-Klettersteig gibt (Schwierigkeit C), der als Besonderheit durch eine 350 Meter lange Höhle führt. Wäre vielleicht noch eine interessante Sache gewesen, vielleicht beim nächsten Mal.


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