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Test Suunto Vector (Modell anno 2001) vs. Suunto Core
30.06.2011 Tagesleistung Summe seit Tourstart
Kilometer Kilometer
Höhenmeter Höhenmeter
 

Die Bergfreunde haben mir freundlicherweise eine Suunto Core Uhr zur Verfügung gestellt, die ich nun einmal einem ausführlichen Test unterziehen werde.
Einen guten Vergleich, wie sich die Technik in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat, habe ich durch meine alte Sunnto Vector, die bereits über 10 Jahre auf dem Buckel hat. Das Modell Vector ist auch heute noch erhältlich und scheint von der Funktionsweise und Ausstattung gleich geblieben zu sein.
Der Fokus des Berichts wird trotzdem auf dem Core-Modell sein. Das Vector-Modell werde ich hauptsächlich zum Vergleich heranziehen.

Erster Eindruck


Die Outdoor Uhr kommt in einer ansprechenden Verpackung daher und macht einen wertigen und modernen Eindruck. Etwas ungewohnt ist der schwarze Display-Hintergrund, ich bin noch das alte LCD-Design gewöhnt und hoffe, daß die Anzeige im harten Outdoor-Einsatz genauso gut ablesbar ist.
Die Uhr läßt sich trotz ihrer Suunto-typischen Ausmaße leicht anlegen und schmiegt sich besser an als das alte Modell. Sie wirkt zudem etwas weniger klobig, bietet dabei aber eine viel größere Anzeigefläche.




Das Display ist wieder zweigeteilt. Im oberen Teil wird die ausgewählte Hauptfunktion (z.B. die Uhrzeit) dargestellt, während im unteren Teil beispielsweise die Höhe angezeigt werden kann. Zudem gibt es wieder eine umlaufende Skala am Rand, die bei der Uhrzeit die Sekunden oder beim Kompass die Richtung anzeigt. Positiv erscheint mir die Verwendung von fünf statt vier Bedienknöpfen, denn vorher war die Bedienung nicht immer ganz einfach. So mußte ich auf einer Hütte mal einem älteren Herrn die Weckfunktion einrichten, da er sich die notwendigen Kombinationen nicht merken konnte. Vermutlich weckt ihn die Uhr noch heute zu der von mir eingestellten Zeit, da er das Ding nicht mehr aus bekam. Schauen wir mal, ob das hier besser läuft.



Inhalt


  • Starthinweise, die einen auf die Kurzanleitung verweisen
  • Kurzanleitung
  • 1,5 cm dickes Handbuch
  • Multifunktionsuhr
  • Gewährleistungs-, Pflege-, Wartungshandbuch
  • Supportkarte in Scheckkartenformat




Höhenmesser, Barometer und Tiefenmesser:

  •  Logaufzeichnung
  • Höhendifferenzmesser
  • Temperatur
  • Kompass:
  • Himmelsrichtungen
  • Kursverfolgung

  • Interessant fand ich den Hinweis, daß die Uhr nicht zum Tauchen geeignet ist, obwohl ein Tiefenmesser vorhanden ist und sie bis 30 Meter wasserdicht sein soll? Als Anwendungsgebiet wird lediglich Schnorcheln genannt. Da ich aber selten in Gebirgsseen bade und wenn dann höchstens 10 Sekunden, ist mir das ziemlich egal.


    Anschließend werden die Grundeinstellungen beschrieben (Sprache, Zeit, etc.), die bei meinem Testmodell bereits eingestellt waren. Klang aber auch nicht besonders kompliziert. Es folgt eine kurze Übersicht über die Bedienung, wie der Wechsel zwischen den einzelnen Funktionen wie Uhrzeit, Höhenmesser, Barometer, Kompass erfolgt und wie das Licht sowie die Tastensperre einzurichten sind. Die Tastensperre halte ich schon mal für eine Verbesserung, da ich während der Tour oftmals die Höhen-Logfunktion versehentlich ausgeschaltet habe oder im Kompass-Menü gelandet bin, das dann ordentlich Strom verbraten hat.
    Das war's auch schon mit der Kurzanleitung, nun folgt das dicke Handbuch, das wie die Kurzanleitung in acht Sprachen vorliegt.



    Handbuch


    Allgemeine Einstellungen

    Zunächst werden die allgemeinen Einstellungen beschrieben. Sehr schön, den häßlichen Piepston beim Betätigen einer Taste hab ich gleich erstmal ausgeschaltet. Weiterhin kann man Einheiten, Signaltöne oder Vorgaben für die Displaybeleuchtung ändern. Bei jedem Punkt wird genau beschrieben, welche Tasten man zu drücken hat, um die Änderungen durchzuführen. Weiß man aber erstmal, daß man die Taste „Mode“ länger drücken muß, um ein Auswahlmenü einzublenden, kommt man schnell ohne Handbuch zurecht.

    Modus TIME

    Neben den Standardfunktionen finde ich die Anzeige der Sonnenauf- und -untergangszeit recht praktisch. Den ungefähren Standort kann man aus einer Zahl von vordefinierten Städten auswählen. Die Auswahl erscheint ausreichend, es kommt ja nicht auf fünf Minuten an.

    Es scheint aber nur eine Weckzeit zu geben, das finde ich etwas schwach. Bei meiner alten Uhr konnte ich drei Zeiten einstellen - sehr praktisch, wenn man erst beim zweiten oder dritten Piepsen aufstehen möchte. Dafür gibt’s hier eine Snooze-Funktion und man wird alle fünf Minuten gedrängt, sich aus dem Bett zu pelzen.

    Modus ALTI & BARO

    Neu ist, daß es ein Höhenmesser- und ein Barometer-Profil gibt, zwischen denen umgeschaltet werden kann, je nachdem ob man unterwegs ist und sich die Höhe ändert oder man auf einer Hütte auf besseres Wetter wartet.

    Den Referenzwert für die Höhe stellt man ebenfalls über das Menü ein. Das erfolgt deutlich aufwendiger als bei meiner alten Uhr. So müssen nun 7 Tasten gedrückt werden, bei meiner alten genügte der Druck auf eine Taste, um dies zu ändern. Da die Höhe schon öfters mal angepaßt werden muß (tageszeitliche Erwärmung), finde ich das sehr lästig.

    Das Höhenmesser-Log ist eigentlich die von mir meistgenutzte Funktion um zu ermitteln, ob man sich angesichts seiner Leistung auf die Schulter klopfen oder in den Allerwertesten treten kann.
    Das Intervall, wie oft ein Höhenwert gespeichert werden kann, läßt sich in Stufen zwischen einer und 60 Sekunden einstellen. Bei meiner Vector konnte ich noch 10 Minuten auswählen, damit der Speicher länger hielt. Aber in Zeiten von Terabyte Festplatten und Gigabyte-SD-Karten sollte das kein Problem sein – oder doch? Immerhin wird mir der Restspeicher angezeigt, gerade mal 33 Stunden kann mit dem längsten Intervall von 60 Sekunden aufgezeichnet werden. Das ist doch wohl ein Witz, was soll das denn bitte? Damit kann man ja nicht mal die Höhenwerte einer einwöchigen Hochtour aufzeichnen.
    Auch können insgesamt nur 11 Logvorgänge aufgezeichnet werden, dagegen war ich bisher gewohnt im Schnitt rund 40 Vorgänge aufzeichnen zu können – das reicht für den ganzen Bergsommer.

    Der Kompass ist elektronisch stabilisiert und so kann man die Core auch schiefhalten und erhält trotzdem eine genaue Anzeige. Bei der Vector dagegen ist eine Art kleine Wasserwaage (Libelle) im Glas integriert, was einem dabei hilft die Uhr in eine waagrechte Position zu bekommen. Das fand ich schon immer relativ nervig, aber ehrlich gesagt bin ich längst ein GPS-Kind und schaue eher auf dieses als auf den Kompass. Somit ist der stabilisierte Kompass schon ein Plus, das für mich allerdings keinen großen praktischen Nutzen hat.


    Praxistest


    Los geht’s in die freie Natur. Ein schöner sonniger Tag begrüßt mich, also flugs die Sonnenbrille aufgesetzt, ein kurzer Blick auf die Uhr und.. was ist denn nun los? Die Anzeige ist komplett schwarz? Erst wenn ich die Uhr um 90 Grad drehe, kann ich etwas ablesen? Nun, meine Hightech-Sonnenbrille hat einen Polfilter eingebaut, was bei den meisten Displays dazu führt, daß diese nur bei einem bestimmten Betrachtungswinkel ablesbar sind. Bei meiner alten Vector ist dies genauso, aber im Gegensatz zur neuen Core muß ich die Uhr dort absichtlich um 90 Grad verdrehen um die Anzeige NICHT zu sehen. Bei normaler Bedienung ist die Nutzung der Vector mit Sonnenbrille überhaupt kein Problem. Tja, damit ist die Core leider endgültig durchs Raster gefallen. Allerdings sehen die neuen Vector-Displays genauso wie die der Cores aus – besitzt man ebenfalls eine Brille mit Polfilter, sollte man auf dieses Problem achten. Nach dem ersten Schreck geht es nun bergauf und die Höhenmesserfunktion kann zeigen, was sie drauf hat. Oben angekommen fällt mir positiv auf, daß man im Gegensatz zur Vector endlich während der Tour ablesen kann, wieviel Höhenmeter man bereits auf- bzw. abgestiegen ist. Diese Funktion habe ich lange vermisst! Erst am Tagesende und nach Beendigung der Logaufnahme zeigt einem die Vector die Tagesleistung an. Dafür hat man aber gleich ein für mich sehr wichtiges Features entfernt: die Anzeige der vertikalen Auf- oder Abstiegsgeschwindigkeit. Besonders beim Einlaufen finde ich es ganz angenehm zu wissen, wie viele Meter pro Minute ich aufsteige. Damit kann man gezielt verhindern, daß man zu schnell unterwegs ist und sich gleich beim Einlaufen verausgabt. Insbesondere, wenn man mit nicht so gut trainierten Leuten unterwegs ist, kann man sich beim Einlaufen beispielsweise auf 300 Höhenmeter pro Stunde (5 Meter pro Minute) begrenzen.


    Die Core hat ein Aluminiumgehäuse, die Vector dagegen eines aus Kunststoff. Dies führt dazu, daß die Core mit 63 Gramm etwas schwerer ist als die Vector mit 57 Gramm. Dies scheint nicht viel zu sein, gefühlsmäßig kommt einem die Core aber deutlich schwerer vor. Der untere Teil der Uhr, der auf der Haut aufliegt, ist ebenfalls Metall und kein Kunststoff wie bei der Vector. Mir ist der Kunststoff auch hier ehrlich gesagt lieber, es fühlt sich neutraler an und überträgt bei niedrigeren Temperaturen auch nicht die Kälte so stark auf die Haut. Dies ist allerdings eine Vermutung und konnte aufgrund der sommerlichen Temperaturen nicht ausprobiert werden.


    Fazit zur Suunto Core


    Insgesamt konnte die Suunto Core mich leider nicht überzeugen und ich würde nach wie vor zum Vector-Modell greifen, auch wenn man hier wohl nun auch das dunkle Display verbaut hat.

    Positiv

    • Menüs machen Bedienung intuitiver
    • Tastensperre
    • stabilisierter Kompass
    • Höhenmetersummenfunktion zeigt kumulierte Höhenmeter bereits während der Tour

    Negativ

    • Schwarzes Display sieht zwar edel aus, bei schummriger Beleuchtung ist es aber sehr schlecht abzulesen
    • Menüs führen dazu, dass oftmals viel zu viele Tastendrücke notwendig sind, um häufig verwendete Funktionen auszulösen
    • Das Höhenmesser-Log hat (genau wie die Vector) einen immer noch viel zu geringen Speicher. Durch das im Vergleich zur Vector geringere Aufzeichnungsintervall kann nicht mal eine Tourenwoche aufgezeichnet werden.
    • Display um 90 Grad verdreht eingebaut und somit schlecht nutzbar mit Brillengläsern mit Polfilter
    • fehlende Anzeige der Auf- und Abstiegsgeschwindigkeit
    • Metallgehäuse fühlt sich auf Dauer schwer an
    • für die gebotene Leistung viel zu teuer

    Über die Haltbarkeit kann ich durch die Kürze des Tests natürlich keine Aussage geben. Meine alte Vector hat den Ausdauertest allerdings mit Bravour bestanden – 10 Jahre harter Einsatz sprechen für sie. Ich hoffe wenigstens, daß Suunto hier weiterhin genauso gute Qualität liefert, wenn sie es schon nicht schaffen ihre Uhren technisch weiterzuentwickeln.



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