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Datum: 20.04.2004 11:55Von: Thomas
Hallo Boris,

ich habe erst heute (20.04.04) deine Antwort zufällig beim Durchstöbern des Forums nach einen speziellen Hinweis gesehen.

Ich war bereits am 04.Mai 2003 auf dem Kegelkopf. Aufgrund der Schneesituation bin ich problemlos über die Traufbergtalseite aufgestiegen. Ich glaube, ich würde diesen Aufstieg immer wieder wählen. Ein toller Aufstieg. Mittlerweile habe ich auch deinen Bericht gelesen und in deiner Beschreibung merkt man dir an, dass es dir dort oben wohl auch sehr gut gefallen hat. Mir ging es genau so. Die Aussicht ist einfach klasse. Ich konnte an dem Maitag, bei herrlich klarem Wetter bis zum Bodensee blicken. Von der Allgäuer Bergwelt gar nicht zu sprechen. Dein 360° Foto ist klasse. Ich habe übrigens ein ähnliches Foto gemacht, nur mit mehr Schnee in den höheren Regionen.

Übrigens kam der Aufstieg bis zum Rauheck aufgrund der Schneesituation nicht in Frage. Der Bettlerrücken war zu diesem Zeitpunkt noch reichlich im Schnee und teilweise auch noch überwächtet. Allerdings ist die Fortführung deiner Tour bis zum Rauheck schon eine klasse Leitung.

Das schöne an den Bergen, wie dem Kegelkopf (oder z.B. Himmelschrofen, Fürschießer ......) ist, dass man bei tollen Aussichten auch noch meist alleine ist. Das dachte ich letztes Jahr auch. Allerdings war wohl ein Bergsteiger kurz vor mir oben – ich habe nur die Spuren im Schnee gesehen – er wollte nach Gestruben absteigen. Bei meiner Ankunft in der Spielmannsau wurde er von der Bergwacht per Heli heruntergebracht. Er hatte sich beim Abstieg verstiegen und kam nicht mehr weiter.
Naja, soviel zur notwendigen Orientierung in diesen Bereichen. Eine AV-Karte liegt mir schon seit einiger Zeit vor. Ein absolutes Muss!

Also, ich plane bereits schon meine nächsten Touren im Allgäu. Ich hoffe, dass ich im Juni unten sein kann. Dann geht’s endlich wieder los. Vermutlich geht es dir nicht viel anders.

Viele Grüße
Thomas
Datum: 27.10.2003 17:36Von: Boris Stephan
Hallo Thomas,

ich weiß zwar nicht, ob du's inzwischen bis zu den Kegelköpfen geschafft hast, trotzdem hier noch ein paar Tipps. Mit der Senke meinst du sicherlich das Kar "Im Gündle", wo man am rechten Rand ansteigt. Schließlich quert der Pfad nach rechts und, wie du schon sagtest, in die Westflanke der Kegelköpfe. Der Pfad endet wohl hier und der Aufstieg muss weglos erfolgen, was wegen Erlengestrüpp sicherlich nicht angenehm ist. Viel besser ist der direkte Aufstieg über den Nordwestgrat zu dem aus dem Gündle bereits sichtbaren Vorkopf. Dazu steigst du kurz vor dem markanten Übergang in die Westflanke nach links auf kaum ausgeprägten Erdtritten empor. Wenn man von ihnen weis, dann sieht man sie auch. Gleich darauf prägt sich wieder eine Steigspur aus und nun geht es immer dem Grat entlang (welcher am Vorgipfel nach Osten abknickt) zum höchsten Punkt. Da kann man eigentlich nicht mehr viel verkehrt machen. Die Aussicht vom Gipfel ist grandios, empfehle dir dazu den Tourenbericht auf meiner Homepage. Der Abstieg zum Sattel zwischen Kegelköpfen und Kreuzeck viel mir persönlich leicht, vielleicht bin ich da auch inzwischen etwas abgebrüht. Meiner Meinung nach ist das bei trockenen Verhältnissen und der notwendigen Vorsicht (+ vernünftiges Schuhwerk) gut machbar. Ich habe zwar Grödeln angezogen, aber das war eher überflüssig. Die schwierigste Stelle ist im Bereich des schrofigen Abschnitts, ich fand's nicht schwer. Dann verflacht der Grat und bietet keine Schwierigkeiten mehr. Das ganze dauert höchstens 10 Minuten, eher 5. Zur Krautersalpe musst du dann weglos auf gut gestuftem Gras absteigen und dann dem Wegweiser an der Krautersalp in die Wildnis folgen. Nach wenigen Metern beginnt hier der deutliche Abstieg zur Hinteren Traufbergalpe (nicht wie noch fälschlicherweise in der AV-Karte eingezeichnet zur Vorderen Traufbergalpe). Sehr lohnend, aber anstrengend ist die Vollendung der Tour über Kreuzeck + Rauheck, ist aber alles auch auf meiner Seite genau beschrieben. Übrigens, da du in die Westflanke gequert bist: Falls du noch keine AV-Karte hast, unbedingt zulegen. Da kann man die Route gut verfolgen und der Aufstieg über den Nordwestgrat ist ebenfalls eingezeichnet.

Grüße Boris
Datum: 19.10.2002 13:22Von: Micha
Westrücken ist gar nicht schlecht, da der Grat unten zugewachsen ist. Der Pfad führt auch eindeutig dorthin. Den "Gipfel" den du von der Senke gesehen hast ist nur ein Vorgipfel. Vom Westrücken gehts dann am Ende der Spuren früher oder später recht steil durchs Gras (Griffe prüfen :) auf den Grat und dort wieder auf guter Spur in Richtung Gipfel. Das schwierigste Stück ist dann der Abbruch nach dem letzten Gipfel, Marterl. Dort sollte man sich viel Zeit lassen, bzw. bei dem Wetter gar nicht erst rauf.

Ich bin am Sonntag an der Lailachspitze. Hoffentlich schneit es heute nicht allzu viel und weit runter..

Micha
Datum: 17.10.2002 14:34Von: Thomas
Hi,

ich kann Micha gut verstehen, ich bin damals auch erst durchs "Gemüse" gegangen - habe erst später den Aufstieg gefunden (lt. Martin bestimmt "Phantom"-weg, find ich klasse seine Bezeichnung!). Erst vom Rückweg her, kenne ich nun den Weg an dem Zaun vorbei. Gut das Micha dort schonmal war - vielleicht postet er hier nochmal, wie es oben an der Senke weiterging. Nach meiner Einschätzung war nämlich der Weg am Westrücken falsch, der führte immer weiter weg vom Gipfel. Wie gesagt, wir sind damals wegen Nebel und Regen wieder umgekehrt.
Beim Bier in Gerstruben hatten wir dann wieder blauen Himmel - diese Tage liebe ich !!!

Gruß,
Thomas
Datum: 17.10.2002 14:24Von: Webmaster
Hallo Thomas,

naja, gut, Steigeisen wird man normal sicher nicht benötigen an den Kegelköpfen da hast du schon recht, wobei es da wohl doch recht steil zugehen soll.. aber wahrscheinlich auch nicht schlimmer wie bei den üblichen Allgäuertouren.
Micha hat die Tour übrigens schonmal gemacht, aber er hatte mehr Probleme mit dem Einstieg bzw. dem Weg durch den Wald (er ist da mitten durch´s "Gemüse")..
Aber gut, daß du unten den Weg gefunden hast, ich wollte die Tour wie gesagt nächstes Jahr auch mal machen und da hilft mir deine Beschreibung sicherlich..

Gruß, Thorsten
Datum: 17.10.2002 10:38Von: Martin
Hallo,
was den Schnee angeht, liegt der in Höhe des Edmund-Probst-Hauses geschlossen, zumindest bei meiner Schattenberg-Überschreitung ergaben sich dabei einige heikle Stellen am Grat.
Falls es am Wochenende nochmal so föhnig wird wie gestern, werde ich mir die Kegelköpfe ansehen, allerdings vom Traufbachtal aus.
Der Anstieg zum Bettlerrücken müßte zu finden sein, ich bin da schon mal abgestiegen, und der Nordabhang des Kegelkopfes erscheint vom Tal aus weitaus harmloser als die Abstürze im Süden.
Zur Frage nach den Steigeisen sieht man sich am besten das Bild auf der Lehrerseite von Herrn Epp
(s. Linkliste) an.
Im besten Fall wird es also noch am Samstag und Sonntag eine Tourenbeschreibung geben, spätestens am Montag fahre ich heim.
Datum: 17.10.2002 09:28Von: Thomas
Hallo Martin,

danke für die Infos – nun dann könnte ich im nächsten Jahr die Überschreitung des Spätengundkopfes aus dem Trettachtal ins Stillachtal durchführen. Es erscheint mir auch sinnvoll, den Aufstieg über die Mädelealpe durchzuführen, da der Abstieg zur Hinteren Einödsbachalpe deutlich erkennbar ist. Schön! Wieder eine neue Tour im Allgäu!
Nur so am Rande bemerkt, finde ich das schon Klasse: genau an dem letzten möglichen Wochenende (Anfang Oktober) schneit es bis zu 60cm und aus der Traum von den Gipfeln, nur ein Paar „lächerliche“ Hüttenwege waren möglich. Wenn ich die letzten 2 Wochen von den Webcams und Panoramabilder betrachte, ist ja kaum noch Schnee zu sehen!
Warum hat Thorsten eigentlich von Steigeisen am Kegelkopf gesprochen ? Ich war schonmal in dem Bereich, allerdings habe ich damals wegen Schlechtwetter abbrechen müssen. Wir waren ca. auf 1850 HM. Unten am Einsteig (gegenüberliegende Seite von Gerstruben) ist auch ein großes Holzschild an den Baum genagelt (Kegelkopf). Hier noch ein kleiner Tipp, falls du nicht schon dort gewesen bist. Halte dich nach dem Schild immer an den großen Zaun (südliche Richtung) und folge diesem, der macht nach einigen Metern einen links Knick (also östlich), auch hier folgen und später dann rechts (S) auf den deutlich erkennbaren Weg in einem kleiner Tobel hinauf auf einen kleinen Sattel. Oben kommst du dann zu einer größeren Senke, wo auch ein Hochsitz zur linken Seite steht. Wahrscheinlich wirst du viel Wild sehen! Die Gipfel sind schon in greifbarer Nähe. Kurz bevor wir damals umdrehen mußte, sind wir den Weg an dem Westrücken des Kegelkopfes gefolgt. Das war glaube ich falsch, den wir kamen immer weiter weg vom Gipfel.
Zurück zu den Steigeisen! Bis zu diesem Punkt, benötigt man definitiv keine Eisen. Sinnvoll wäre natürlich auch ein Abstieg ins Traufbachtal – aber hier kenne ich die Wegeigenschaften nicht.

Also weiter viel Spaß – ich/wir warten weiter auf deine Schilderungen aus dem Allgäu.

P.S.: Ich bevorzuge meisten das dunkle Landbier vom Allgäuer Brauhaus in den Tälern.

Gruß aus dem Ruhrgebiet!

Thomas
Datum: 16.10.2002 22:36Von: Martin
Grüß Gott aus dem Oberallgäu,
heute war ein wunderbarer, föhniger Altweibersommertag (streusalzindiewundenderwettergeschädigten).
Am Vormittag habe ich mit dem Rennvelo den Engenkopf umrundet und mir wegen Entkräftung infolge von 15%-Rampen den geplanten Anstieg über Rohrmoos zur Piesenalp geschenkt,
so daß ich den Nachmittag frei hatte.
Was lag da näher als der ominöse Anstieg von der Mädelealp zum Grat am Spätengundkopf?
Also bin ich in netto einer Stunde vom Renksteig nach Spielmannsau (offiziell 1 3/4h)gelaufen und habe dabei den glühenden Laubmischwald am Kegelkopf (Samstag?) und den oben ohne-Touristen am Golfplatz staunend betrachtet.
Der Föhnsturm hatte die ärgste Nässe abgetrocknet, so daß ich problemlos die Untere Mädelealp erreichte.
Dort hing das bereits erwähnte Schild
"Weg nach Einödsbach gesperrt-Lebensgefahr!"
Ich habe dann einfach die Richtung beibehalten, wie es die DAV-Karte vorgibt, und kam vorbei an zwei Gedenksteinen für einen verunglückten adeligen Touristen und einen Senn aus den 60ern.
Bis zu dem Dach, das von dem Tagweidle übriggeblieben ist, kann man den Weg nicht verfehlen.
Dann verliert er sich in den Trittspuren des Viehs, und man sieht rechts oben einen Hochsitz.
Also habe ich mich an den DAV-Führer gehalten ("rechtzeitig und weit nach links queren!") und bin den steilen Grashang hochgestiegen.
Die Erlen habe ich damit weitgehend links umgangen, während ich unten auf der linken Seite des Tobels "Im Sack" letzte Trittspuren sah und am oberen Tobelanfang einen Wasserfall, den man unbedingt rechts, also nördlich umgehen muß. Als ich schon fast den Grat erreicht hatte und die Grashänge nicht mehr so steil waren, kam dann plötzlich von rechts ein Trampelpfad aus den Erlen- der Weg!
Dem bin ich dann bis zum Grat gefolgt, ich kam dann auf der südlicheren der beiden Wannen am Grat, die einen kleinen Tümpel haben, heraus.
Die Vordere Einödsbergalpe liegt hier genau unterhalb!
Von da bin ich dann schräg abwärts in Richtung Hinterer Einödsbergalpe gelaufen (breite Spur am Viehbrunnen vorbei, der direttissima-Abstieg vom Grat zur Alp wird erst an der Waldgrenze erreicht.),
und von da den Unimog-Weg nach Birgsau, wo ich den letzten Bus (18.00 Uhr) um knapp 20 Minuten verpaßt habe.
Ein Kartograph hat mich dann freundlicherweise von der Lawinengalerie bis Oberstdorf mitgenommen.
Fazit:
Der Anstieg ist m.E. genauso gefährlich wie die Überschreitung des Schattenberggrates Richtung Nebelhorn und andere ausgesetzte Allgäuer Grastouren, somit erscheinen die ausdrücklichen Warnungen vor dieser Tour unangemessen.
Bergauf sehe ich kein Problem, wenn man sich an die Orientierung des DAV-Führers hält (so wie ich).
Bergab sollte man unbedingt den Trampelpfad verfolgen und im Zweifelsfall umkehren und den sicheren Weg über die Hintere Einödsbergalpe wählen.
Falls es am Wochenende abtrocknet,
kann die Tour z.B. am Sonntag bequem gegangen werden, die Passage zum Waltenberger Haus ist allerdings
w/ Schnee z.Zt. heikel, sagte mir ein Tourist, den ich vor Birgsau traf.